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Unseriöse Diskussions- und Desinformationstaktiken:
Vgl.
zu diesem Komplex vor allem in Wikipedia die Methoden der
"Desinformation"
und die Gedanken Arthur Schopenhauers zur " ... Kunst,
Recht zu behalten" (
siehe
dort besonders die 38 Kunstgriffe der Eristischen Dialektik),
mit Relevanz für die aktuelle Diskussion um den Klimawandel.
Im
Folgenden einige ausgesuchte "Kunstgriffe der Eristischen
Dialektik", mit Erläuterungen, zitiert aus der
Wikipedia.
[date
of access 16.10.2021]:
- "Kunstgriffe
1-3
Die ersten drei Kunstgriffe, Erweiterung, Homonymie und
Verabsolutierung, dienen der Ablehnung von Prämissen
oder Behauptungen. Der Gegner versucht also eine mutatio
controversiae (Veränderung der Streitfrage) durchzuführen,
indem er von etwas anderem redet als der Behauptung,
die aufgestellt worden ist. Wird diese Verschiebung übersehen,
wird eine ignoratio elenchi begangen. Was der Gegner
als Erwiderung sagt, kann zwar wahr sein, steht aber nur
scheinbar im Widerspruch zu der These, die damit angegriffen
wird.
[...]
- Kunstgriffe
4-6
In den Kunstgriffen 4-6 soll eine Behauptung durch Prämissen
gestützt werden, aus denen sie folgt. Sie dienen dazu,
Prämissen ohne Widerspruch einzuführen.
[...]
- 5.
Prämissen ad populum und ex concessis
Als Sonderfall des 4. Kunstgriffes werden Prämissen
verwendet, die selbst für falsch gehalten werden,
von denen aber gewusst wird, dass sie der Gegner
oder das Publikum für wahr halten. Letztere
sind Prämissen ad populum, die anderen sind ex
concessis, weil sie als Zugeständnis an den Gegner
in das Argument einfließen.
Denn eine wahre Konklusion kann auch aus falschen Prämissen
folgen.
[...]
- Kunstgriffe
7-11
In den Kunstgriffen 7-11 soll der Gegner durch geschickte
Fragen dazu gebracht werden, etwas zuzugeben oder aber
seine Glaubwürdigkeit zu verlieren. Diese Kunstgriffe
hat Schopenhauer aus den Sophistischen Widerlegungen übernommen.
Sie sind ratsam, wenn die Diskussion eher streng und formell
geführt wird und es soll sich besonders deutlich verständigt
werden. So benutzt der, der eine These aufgestellt hat und
sie beweisen soll, die Fragetechnik, um aus den Zugeständnissen
des Gegners auf die Wahrheit der Behauptung zu schließen.
Diese erotematische, also durch ein Frage-und-Antwort-Spiel
gekennzeichnete Methode war schon in der Antike im Gebrauch.
Sie wird auf Sokrates zurückgeführt und heißt
daher auch sokratische Methode. Diese Fragetechniken werden
auch bei Vernehmungen eingesetzt.
- 7.
Mehr zugestehen lassen, als nötig
Es wird vieles auf einmal und weitschweifig erfragt,
um das, was eigentlich zugestanden werden soll, zu verbergen.
Die Argumentation, die sich aus dem bereits Zugestandenen
ergibt, wird dann schnell vorgetragen. Denn die, die
langsam von Verständnis sind, können nicht
genau folgen und übersehen die etwaigen Fehler
oder Lücken in der Beweisführung.
[...]
- 11.
Induktion aus Zugeständnissen
Wurden bestimmte Einzelfälle eines allgemeinen
Satzes bereits zugestanden, so ziehe selbst den Schluss
auf die allgemeine Behauptung, um Vorbehalte zu vermeiden
und Gegner und Zuhörer in den Glauben zu versetzen,
sie hätten selbst nicht anders geschlossen
oder der Gegner hätte selbst diesen Schluss bereits
vorausgesetzt.
- Kunstgriffe
12-15
Die folgenden Kunstgriffe haben ebenfalls das Ziel, den
Gegner zu bestimmten Zugeständnissen zu bringen: Die
beiden ersten bemühen affektive Konnotationen, um Behauptungen
des Gegners umzudrehen, während 14 und 15 vortäuschen,
es wäre ein Beweis geführt worden.
- 12.
Euphemismen und Dysphemismen
Für einen allgemeinen Begriff, der keine eigene
Bezeichnung hat, sondern tropisch oder durch eine Metapher
beschrieben werden muss, wird diese so gewählt,
dass sie Bewertungen zum Ausdruck bringt, die der eigenen
Position entsprechen (vgl. Euphemismus und Dysphemismus).
Nach Schopenhauer wird dieser Kunstgriff besonders häufig
und fast schon automatisch verwendet. Geschickt angewandt
handelt es sich dabei um einen Sonderfall der heimlichen
petitio principii (Kunstgriff 6.1): was man erst
beweisen will, legt man bereits im Voraus in die "Benennung".
Z. B. kann eine bewaffnete Gruppe mit politischen Zielen
legitimiert oder delegitimiert werden, wenn man sie
als "Freiheitskämpfer" oder aber als
"Revolutionäre" bezeichnet.
- 13.
Kleineres Übel
Die eigene Behauptung wird zusammen mit einer Alternative
präsentiert, die aus der Ablehnung der Behauptung
folgt oder folgen könnte. Dieses Gegenteil wird
so drastisch ausgemalt, dass der Gegner die Behauptung
zugesteht oder seine Glaubwürdigkeit verliert.
Oft auch in Verbindung mit einem falschen Dilemma.
- 14.
Recht behaupten
Nach mehreren Zugeständnissen wird eine Behauptung
triumphierend als Schluss aus diesen Zugeständnissen
präsentiert, auch wenn sie nicht wirklich aus ihnen
folgt. Schopenhauer: "Wenn der Gegner schüchtern
oder dumm ist, und man selbst über große
Unverschämtheit und eine gute Stimme verfügt,
so kann das recht gut gelingen". Sonderfall
der fallacia non causae ut causae (Täuschung durch
Annahme des Nicht-Grundes als Grund).
- 15.
Finte
Zunächst einen Satz behaupten, der nicht auf Zugeständnis
rechnen kann. Um Zustimmung zu erlangen, wird eine andere
Behauptung aufgestellt, die zwar wahr, aber nicht unmittelbar
nachvollziehbar ist. Dann wird behauptet, die zweite
Behauptung würde die Erste belegen. Wenn der
Gegner die zweite Behauptung nicht zugesteht, wird sie
bewiesen und behauptet, dass damit auch die erste bewiesen
ist. Gesteht er sie doch zu, so wird ebenfalls behauptet,
dass damit die erste Behauptung bewiesen ist.
- Kunstgriffe
16-22
Die folgenden Kunstgriffe sind defensiv, da sie bereits
getroffene Behauptungen des Gegners untergraben und so vermeiden,
dass wir bestimmte Zugeständnisse, auf die er es anlegt,
machen müssen. Der 20. Kunstgriff fällt dabei
aus der Reihe.
- 16.
ad populum
Ausgehend von Behauptungen des Gegners wird ein Argumentum
ad hominem geführt, in dem gezeigt wird, dass
eine gegenwärtige Behauptung des Gegners oder
sein Verhalten im Widerspruch zu einer Behauptung
aus einer Quelle stehen, die er zuvor anerkannt hat
(ex concessis, am besten zu seinen eigenen Äußerungen).
Falls der Gegner diese Behauptungen für wahr hält,
überzeugt dieser Beweis ihn selbst, auf jeden Fall
aber die Zuhörer. Der Gegner muss nun eine der
Behauptungen widerrufen.
- 17.
Spitzfindigkeit
Widerlegt der Gegner eine Behauptung überzeugend,
so werden nachträglich Fallunterscheidungen
eingeführt oder behauptet, der Gegner hätte
ein Homonym verwechselt. Es empfiehlt sich, die
vom Gegner verwendeten Begriffe von Anfang an schnell
zu notieren, um sie später differenzieren und wieder
aufgreifen zu können.
- 18.
Diskussion unterbrechen
Führt der Gegner eine Beweisführung, die nachweislich
zur Widerlegung der eigenen Behauptung führt, so
wird er vor deren Schluss unterbrochen, indem die
Diskussion abgebrochen oder das Thema gewechselt wird
(mutatio controversiae vgl. Nr. 1-3, 29).
[...]
"
usw.
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