Vegetationsökologie Tropischer & Subtropischer Klimate (LV von 1986 - 2016)
 
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Laubabwerfende Tropische Wälder - Teil 1

Laubabwerfende Tropische Wälder bis Grassavannen

Der Miombo-Wald
Bedeutung des Feuers
   
   
 
 Abb. E4-01:
Brachystegia globiflora, ein Charakterbaum der Savannen Afrikas. Dieser Baum des Miombo-Waldes ist einer der wichtigsten Nektarlieferanten für die Bienenwirtschaft.
Photo von Ruperts Honey, S-Afrika:
 
   
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Laubabwerfende Tropische Wälder bis Grassavannen (Beispiel Afrika)
   
 

"In Regionen mit einem Wechsel von Trocken- und Regenperioden im Jahreswechsel (Indien, Südostasien, Teile von Afrika, Mittel- und Südamerika) kommt ein artenreicher Waldtyp vor, für den ein Nebeneinander von belaubten und nichtbelaubten Bäumen während der Trockenzeit typisch ist. Die Synchronie des Laubfalls ist nur partiell, die laublose Phase ist meist nur sehr kurz und hängt von den jeweiligen Standortbedingungen ab. Bei vielen Arten ist der Laubfall fakultativ; mehrere Beobachtungen weisen darauf hin, dass regelmässig bewässerte Exemplare ganzjährig grün bleiben, während andere der gleichen Art beim Einsetzen der Trockenperiode ihr Laub verlieren.

Weitere Infos zu "Trockenkahlen Wäldern" im Übergang zu den offeneren Grasland-Savannenlandschaften" finden Sie unter LINK"Materialien zur Forstwissenschaft" von Margarete Payer [aktual. am 25.01.12]

In Gebieten mit längeren Trockenperioden nimmt der Synchroniegrad zu, so dass schliesslich Waldtypen mit periodisch synchronem Laubfall überwiegen.

"Epiphyten und Lianen sind seltener als im tropischen Regenwald. Weil der Wald als Ganzes über eine hohe Feuchtigkeitsreserve verfügt, machen sich die Klimaunterschiede in der Strauch- und Baumschicht nur wenig bemerkbar. Dennoch ergaben Messungen diverser physiologischer Parameter, dass die Aktivitäten einem Jahresrhythmus unterliegen. Die meisten Bäume blühen gegen Ende der Trockenzeit."

Aus Peter v. Sengbusch (Uni-Hamburg, Botanik)

   
  Hier einige Baumarten aus den Bereichen 'Baumsavanne' bis 'Trocken-' bzw. 'Sommerregengrüner Savannenwald' (inkl. 'Savannen-Parklandschaft') mit teilweise ausführlichen Hinweisen zu ihrer Verbreitung und Nutzung:
   
 

Acacia nilotica ssp. nilotica (L.) Del. (Fabaceae),
Acacia tortilis (Forssk.) Hayne
LINK
Acacia mellifera (Vahl) Benth.
LINK
Parkia biglobosa (Jacq.)G.Don - (Fabaceae), genannt Néré
LINK
Butyrospermum parkii Kotschy (Sapotaceae), genannt Karité oder Shea butter tree
Tamarindus indica L. (Caesalpiniaceae), Ost-Afrika, LINKBeschreibung   
LINK
Adansonia digitata L. (Bombacaceae), genannt Baobab, weitere Abb. von Adansonia grandidieri
LINK
Vitex doniana Sweet (Verbenaceae), genannt Mfudu oder Black Plum
LINK
Bombax costatum Pellegr. et Vuillet (Bombacaceae), genannt 'red-flowered silk cotton tree' oder Roter Kappok-Baum
LINK
Strychnos spinosa Lam. (Loganiaceae), genannt 'Grüne Affenorange', LINKBeschreibung  [date of access: 08.01.06]
LINK
Brachystegia spiciformis Benth. (Fabaceae)
LINK
Combretum collinum Fres. (Combretaceae)
Isoberlinia tomentosa (Harms) Craib & Stapf (Fabaceae, Caesalpinioideae), auch genannt Baborochi borun, leider keine Abb. gefunden. LINKBeschreibung  



 Abb. E4-02:
Typische Wuchsform von Brachystegia spec.

 

 
   
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Der Miombo-Wald
   
 

Typisch für (Savannen-) Hochebenen und Steilhänge des südwestlichen Zentralafrika sind LINK Miombo-Wälder, die vor allem in Zambia (z.B. LINKChaposa Region PDF-File [32 pp.], besonders grosse Flächen (4/5 des Landes) einnehmen. Miombo ist der weitesten verbreitete (mehr oder weniger einheitliche) Vegetationstyp in Afrika.  [date of access: 26.01.12],

In Gesamtafrika nehmen Miombo-Wälder etwa 5 Mio km² ein und versorgen weit mehr als 100 Mio Menschen mit Nahrung, Brennholz, Baumaterial, Medizin und Wasser. Normalerweise stocken Miombo-Wälder auf eher nährstoffarmen und geologisch-pedologisch alten Böden (Ultisols, Alfisols, Oxisols, Vertisols, Entisols).

 Abb. E4-03 (rechts):
Brachystegia spec. und andere Arten in einem relativ dichten Miombo-Wald in Burkina Faso (Ouagadougou) © 2003 H. Kehl

Diese Wälder sind (sommer-) regengrün und laubabwerfend. Sie besitzen einen dichten - für Savannen typischen - Grasunterwuchs und setzen sich (in der Regel) aus mehreren (nahe verwandten) Gattungen und Arten aus der Familie der Fabaceae (Hülsenfrüchtler - früher Leguminosen genannt) zusammen. Dazu gehören z.B. "Brachystegia (21 Arten), und Isoberlinia (3 Arten). Alle Gattungen gehören zu der Unterfamilie Caesalpinioideae. Charakteristisch für die drei Gattungen sind die pilzförmigen Kronen sowie die Art der Samenverbreitung:

Wenn die Schoten explosionsartig aufspringen, werden die Samen bis zu 25 Meter weit weggeschleudert. Anschliessend drehen sich die Samenkapseln spiralförmig in den Boden ein.

 Abb. E4-04 (links):
Brachystegia spec.
© 2003 H. Kehl


Neben den Bäumen der Brachystegia - Arten gibt es zahlreiche Combretum-Bäume im Miombowald. Dies sind sogenannte Langfadengewächse (vgl. oben!), deren Früchte viele Flügel haben und in gelben, grünen, braunen und violetten Farben vorkommen. Auch Strandmandelgewächse sind durchweg im Wald vertreten" (aus www.africalife.de - von Sabine Sonnenschein, nicht mehr online). Eine "Beurteilung der Nachhaltigkeit integrierter Landnutzungssysteme der Miombo-Waldzone von Zimbabwe anhand von Bioindikatoren" wurde von der Universität-Gesamthochschule Kassel unter Prof. Dr. S. C. Jutzi und Dr. B. Becker durchgeführt.

Weitere wertvolle Hinweise zur Tropenwaldbewirtschaftung bzw. -erhaltung finden Sie auf dieser LINKWebsite [date of access: 08.01.2020]

 
   
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Die Bedeutung des Feuers
   
 

Natürliche Feuer (durch Blitzschlag) gehören und gehörten zu den charakteristischen Merkmalen aller Savannenlandschaften. Für die o.g. Miombowälder sind sie "überlebenswichtig".

Viele Savannen-Arten zeigen Prädispositionen im Hinblick auf durch Feuer begünstigtes Keimungs- und Regenerationsverhalten. Es ist umstritten, ob anthropogen bedingte Feuer heute überwiegen (es kann kein Zweifel mehr daran bestehen, dass bereits während des Paläolithikums das bewusst gelegte Feuer wesentlicher "Kultureinfluss" war), zumal wegen der aktuell teilweise dichten Besiedlung (siehe oben!) notwendigerweise eine intensive Feuerbekämpfung erfolgen muss, oder ob gegenwärtig eine dramatische Zunahme an Brandflächen in den Savannen (z.B. Afrikas) zu konstatieren ist, wie dies von LINKCAHOON et al. (1992)   [date of access: 26.01.12] behauptet wird. Es kann wohl davon ausgegangen werden, dass die Anzahl kleiner Brände stark zugenommen hat.

Von besonderer Bedeutung sind grossflächige Brände, die zur Gewinnung von Holzkohle gelegt werden und weit in die Immerfeuchten Regenwälder hinein reichen.


Abb. E4-05 (rechts):
Madagaskar, westlich von Antananarivo, Bereich tropischer Regenwald. Strassenverkauf von Holzkohle.

 

 

 






 Abb. E4-06 (rechts):
Irian Jaya (Papua Barat), südlich von Jayapura, Bereich tropischer Regenwald. Landerschliessung durch Brandrodung. Die Feuer wurden im Inland gelegt und durch Bergkämme (scharf) begrenzt.

   
 

In dem o.g. Artikel (Nature, 359, 812-815 - 1992) LINK"Seasonal Distribution of African Savanna Fires"  [date of access: 26.01.12] von Cahoon et. al. (1992) finden Sie Dokumentationen (Satellitenbild-Auswertungen) von Bränden in der Savanne Afrikas.

Weitere ideologiefreie und wertvolle Informationen ganz allgemein zur LINKFeuerökologie und der damit verbundenen Wissenschaft finden sich bei scinexx. Der Streit um die Bewertung von Waldbränden (als Umweltfaktor) manifestiert sich auf der LINKWikipedia-Seite. [date of access: 08.01.2020]

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Copyright © Harald Kehl
Alumnus der TU-Berlin - Institut für Ökologie




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