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Vegetationsökologie
Tropischer & Subtropischer Klimate (LV von 1986 - 2016)
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sEp
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ZM33
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S.
C5
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Winterfeuchte
Subtropen - Nutzung und Folgen
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Nutzungsbedingte
Vegetationsdynamik |
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Zu den bereits
im frühen Holozän einsetzenden anthropogenen, d.h. nutzungsbedingten,
Vegetationsveränderungen mediterraner Landschaften
gehörten im wesentlichen die Gewinnung von Ackerland im Zuge
der "Neolithischen Revolution" (Übergang von der
Jäger- und Sammlergesellschaft in die sesshafte Gesellschaft
mit Ackerbau und Viehzucht). Zu den bevorzugten Nutzflächen
gehörten die fruchtbaren, küstennahen, alluvialen (Schwemmland-)
Ebenen, Flusstäler und mittelmontanen Hochflächen.
Von
entscheidender Bedeutung für die Veränderung des Vegetationsbildes
und der Vegetationsformationen waren (und sind) auch die Waldweide
und die Schneitelung zur Gewinnung von Viehfutter.
Beide Wirtschaftsformen
führten zur Degradierung
mediterraner Immergrüner Wälder ,
29K, Abb.
mit syntaxonomischer Bewertung)
mit der Entstehung von Niederwäldern und Strauchformationen
(collin Macchien) sowie der Entstehung von Garigue
bzw. Phrygana, oder auch weidebedingten
Therophytenfluren (oft Felstriften) in küstennahen
Bereichen.
Abb. C5-02:
Beispiel für eine stark beweidete
Macchie mit Herausbildung von mosaikartiger Verteilung von Strauchkomplexen
und triftartigen Freiflächen. Vgl. dazu im Detail
H.
Kehl (1995)
Die floristische
Zusammensetzung der mediterranen Vegetation wird seit geraumer Zeit
auch durch die Einführung gebietsfremder Arten stark verändert.
Ist bis heute nicht entschieden, ob die Olive als der Charakterbaum
des Mittelmeergebietes nicht bereits in grauer Vorzeit eingeführt
wurde (z.B. aus Zentralasien stammt), so besteht bzgl. der Zitrus-Arten
und vieler anderer darüber kein Zweifel.
  Von
grosser ökonomischer und ökologischer Bedeutung ist
die grossflächige Etablierung von gebietsfremden Eukalytus-Arten,
Kasuarinen z.B. Casuarina
equisetifolia (beide aus Australien), Kiefern-Arten
(z.B. kalifornische Pinus radiata in Chile oder Kalifornien)
oder auch Robinia
pseudoacacia L.
Neben schlechter
Streuzersetzung vor allem der Eukalytusblätter (mit Detritus-Akkumulation)
und Bodenaustrocknungen durch negative Wasserbilanzen sowie Bodendegradation
durch bodeninterne Versauerung und Stickstoffverarmung bei dem
Einsatz der Scheinakazie, werden durch monokulturartige Bestände
zur Holzgewinnung die einheimischen Floren stark unterdrückt,
was gleichzeitig für das gesamte, standorttypische, ökosystemare
Gefüge einschneidende Folgen hat.
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Degradationsdynamik
- Von der Macchie zur Trift: |
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Vgl. Sie
dazu im Detail die Dissertation von H.
Kehl (1985) Zur
mediterranen Flora und Vegetation der SW-Türkei und Problematik
der Vegetationsentwicklung am Beispiel einer küstennahen
Siedlung bei Antalya.- Dissertation am FB Landschaftsentwicklung
der TU-Berlin, D83. (146 pp) bzw. die engl. Kurzfassung von 1995:
"Vegetation
Dynamics of Macchie and their Derivatives under the Influence
of a small Settlement near Antalya (SW-Turkey)
- hier im Internet zur Verfügung gestellt.
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Tab. C5-01: Degradationsdynamik |
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Degradation |
MACCHIE |
GARRIGUE
bzw.
PHRYGANA,
CHAPARRAL (Kalifornien)
MATORRAL (Chile) |
TRIFT |
---------------------------------->
zunehmend -----------------------------------> |
Ursache |
zunehmender
anthropo(zoo)gener Einfluss, z.B. Brandrodung, Holzentnahme,
Beweidung |
Vorkommen |
Subtropisches
Winterregengebiet, z.b. mediterraner bis submediterraner Klimabereich
in den Mittelmeerländern, entsprechende Gebiete auch in
Kalifornien, Zentral-Chile, S-Afrika (Kapland) und S-Australien. |
Kennzeichen |
überwiegend
immergrün |
immergrün
bis saisonal grün |
saisonal
grün |
Hauptsächliche
Lebensformen |
Phanerophyten
und Chamaephyten |
Nano-Phanerophyten,
Chamaephyten, Hemi-Kryptophyten (Theropyten
und Geophyten in den mosaikartigen Lichtungen) |
Hemi-Kryptophyten,
Therophyten, Geophyten
(auch Chamaephyten) |
Leitarten
(charakteristisch für den gesamten mediterranen Bereich,
d.h. am Mittelmeer!) |
häufig
Kiefernarten als Baumschicht
z.B. Pinus
brutia und Pinus
halepensis (ostmediterran), Pinus
pinea und P.pinaster
(westmediterran),
und:
Pistacia
terebinthus,
Pistacia
lentiscus,
Quercus
coccifera (Kermeseiche),
Quercus
ilex (Steineiche),
Olea
europaea (hier interessante Infos
zur Olive),
Arbutus
andrachne (Erdbeerbaum - ostmediterran),
Arbutus
unedo (westmediterran),
Phillyrea ssp. (Steinlinde),
Cistus
- Arten
(Zistrosen)
Erica
arborea, (Baum-Heide, westmediterran, Kanarische
Inseln)
Erica
manipuliflora (Strauch-Heide, ostmediterran,
duftend)
Myrtus
communis,
etc.
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Sarcopoterium
spinosum,
Calycotome
villosa,
Micromeria myrtifolia,
Fumania
thymifolia,
Teucrium polium,
Teucrium divaricatum,
Thymus revolutus,
Thymus
vulgaris.
Rhamnus
oleoides,
Daphne
gnidium
etc.
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Evax
eriosphaera und / oder Evax
pygmaea,
Asteriscus
aquaticus,
Plantago
cretica,
Pl.
lagopus,
Erophila verna,
Asphodelus
microcarpus,
Urginea
maritima ,
und seltener:
Rhamnus
oleoides,
Daphne
gnidium
etc.
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Weidezeiger |
Asphodelus
microcarpus
(Affodil), Urginea
maritima (Meerzwiebel), Daphne
gnidium u.a. |
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[alle
Hyperlinks überprüft am 14.05.04] |
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Degradation
und Regeneration mediterraner Vegetation: |
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Abb. C5-03 rechts:
Vegetationsdynamik
von der Macchie bis zur Trift:
Structural
and floristic changes of Macchie and their derivatives as a result
of grazing pressure, clearing, trampling stress etc.
(39
KB) on Macchie vegetation of SW-Turkey, aus
Kehl 1995, S. 125
Abb. C5-04 rechts unten:
Degradations-
und Regenerationsstadien mediterraner Vegetation bei Bas Languedoc
/ S-Frankreich (carbonatisches Gestein), aus Schultz 2000, S.
325 (18K) und gleiches
Gebiet
19K - aus Walter & Breckle (1991, S. 39)
Abb. C5-05 links unten:
Zu den wichtigen
- und robusten - Weidetieren an der gesamten Mittelmeer-Umrandung
gehören (neben Schafen) vor allem Ziegen. Abgesehen
von der Tatsache, dass Ziegen nahezu alle organischen Reste im Bereich
von Siedlungen vertilgen, können sie auch immense Schäden
anrichten, wenn sie - unbeaufsichtigt - in Pflanzungen eindringen.
Auch ist ihnen kein Felsabsatz zu entlegen und - wie es scheint
- selbst gut verzweigte Bäume stellen kein Hindernis dar.
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Durch Überbeanspruchung
vor allem der mittelmontanen Laubmischwald-Zone und ihrer Böden
(mit der Folge starker Erosion) kommt es besonders hier zu einer
Mediterranisierung der Vegetation, d.h. viele sklero- und lauriphylle
Arten der collinen Stufen wandern in die mittelmontane Stufe ein,
vor allem auf deren sonnenexponierte Südhänge (cf.
Kehl 1998).
Diese sehr
häufig kleinräumigen (und ehemals artenreichen) Baum-
und Strauch-Formationen der küstennahen alluvialen Ebenen bzw.
Schwemmlandfächer (aber auch collinen Stufen) werden zunehmend
zugunsten von grossflächig angelegten Plantagen verdrängt.
Z.B.
Oliven
(Olea europaea)
Beerenobst
(Weintrauben, Erdbeeren etc.)
Kernobst
und Steinobst (Äpfel, Birnen etc. und Kirschen, Pfirsiche,
Aprikosen etc.)
Schalenobst
(Mandeln, Pistazien etc.)
Agrumen
(Orangen, Zitronen
etc.)
Feigen
(Ficus carica)
In der mittelmontanen
(aber auch bereits collinen) Mischwaldzone lassen Aufforstungen
(Kiefer, aber auch standortfremde Eukalypthus zur Bau- und Brennholzgewinnung)
oder auch Anpflanzungen (z.B.
Quercus suber = Korkeiche in
Portugal und Spanien, jedoch nicht in Griechenland) grosse Monokulturen
zur Holzgewinnung (oder Korkgewinnung) entstehen.
Eingeleitet
wurde diese Entwicklung bereits mit dem Übergang von der
Subsistenz- zur Marktwirtschaft, also jenem Prozess, bei welchem
nicht mehr nur für den eigenen Bedarf, sondern für (überregionale)
Märkte produziert wurde.
Aktuell findet
global eine Industrialisierung der Land- (und Forst-) wirtschaft
statt, welche als Folge der Einbindung (häufig auf der Grundlage
von Fremdinvestitionen) lokaler Produktion in internationale
Märkte zu sehen ist.
Hinzu kommen
z.B. auf europäischer Ebene mengengesteuerte Subventionen
der Landwirtschaft, die zu einer starken Ausweitung von monokulturartigen
Produktionsflächen - in der Regel in den Küstenebenen
- führen.
Abb. C5-06:
Die
infrastrukturelle Erschliessung von mittelmontanen und montanen
Landschaften für die Forstwirtschaft, aber auch für den
Tourismus, führt in steilem Gelände oft zur starken Degradation
der Vegetation und des Bodens.
Beispiele
aus der SO-Türkei, Westabdachung
des Amanos-Gebirges (vgl. Forschungsprojekt
LöKAT mit
Quercus
cerris (Zerreiche),
Carpinus
orientalis (Orienthainbuche) und
Fraxinus
ornus (Mannaesche) in einem potentiell möglichen
Fagus
sylvatica ssp. orientalis - (Buchen-Mischwald).
In der mittelmontane Stufe mit einem degradierten
Mischwald (oft dominierend) mit
Quercus
coccifera als Folge z.B. von Beweidung, und in der
mittel- bis hochmontane Stufe mit einem
degradierten
Buchenwald.
Hier wird mehr Holz entnommen als nachwachsen kann.
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Hinweise
zum Problemfeld Ökonomie - Ökologie: |
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Bewässerung
(nur kurzer Hinweis): |
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Zu den wichtigsten
Bewässerungsmethoden in
den winterfeuchten Subtropen (aber auch sommerfeuchten Tropen) gehören:
Regenfeldbau:
- nur während
der regenreichen Monate möglich
Künstliche
Bewässerung:
- Flutung
von Feldern.
- In Mediterrangebieten
wird häufig noch die Furchen- oder
Flächen-Überflutung durchgeführt. Das
Wasser wird dann oft in offenen Betontrögen über
lange Strecken herangeführt (Prinzip Aquädukt).
- Nachteil:
Sehr hohe
Verdunstungsverluste.
- Mit beweglichen
(Springler- ) Anlagen.
- Mit ortsfesten
Anlagen (fest verlegte Leitungen),
- mit
60 - 70 % Wassereffizenz,
- anwendbar
bei ebenem bis mittel ansteigendem Land, Boden darf nicht
zu lehmig sein.
-
Mikrobewässerung:
nur ein kleiner (Mikro-) Teil des Bodens wird bewässert
- Tropfbewässerung
(Tröpfchenbewässerung):
-
Wasser wird den einzelnen Pflanzen in einem kleinen Umkreis
tröpfchenweise zugeteilt. Die Wasserzuleitungsanlage
kann auch im Boden 20 bis 50 cm tief vergraben sein, so
dass nur die Wurzelzone bewässert wird und der Wasserverlust
durch indirekte Verdunstung minimiert wird.
- Mit
80 - 90 % Wassereffizenz.
- Anwendbar
bei steilem bis flach ansteigendem Land, jede Bodenstruktur,
einschliesslich steinige und kiesige Böden.
- Beispiele
für
Regenwasser-Management
( 4,1
MB) - Klimazonen übergreifend.
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Bodenverbreitung |
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"Die engmaschige
oro-hydrographische Differenzierung hat, im Zusammenwirken mit petrographischen
Unterschieden (z.B. Carbonatgestein, Silikatgestein), den
vom Menschen ausgelösten Erosionsvorgängen (Bodenabtrag,
Verkarstung, Hochwasserschäden) und paläoklimatischen
Änderungen (Reliktböden) eine kleinräumige Kammerung
aus einer Vielzahl von (häufig azonalen) Bodentypen entstehen
lassen ... auf Flächen mittlerer Hangneigung mit einer über
längere Zeit ungestörten Bodenentwicklung .. zeigt sich,
dass ein bestimmter Bodentyp immer wieder vorkommt, mithin als zonale
Bildung zu gelten hat.
Es
ist dies der Chromic Luvisol.
Hierbei handelt es sich um einen meist leuchtend
rot bis braunrot gefärbten, lessivierten Boden,
der sich in der Regel auf Carbonatgestein entwickelt hat... Ähnlich
auffällig rote und braune Farben zeigen die in vielen Gebieten,
wenn auch insgesamt viel seltener vorkommenden Chromic Cambisole.
Im europäischen
Mittelmeergebiet werden sowohl die Chromic Luvisole als auch
die Chromic Cambisole als Terra rossa bzw.
Terra fusca bezeichnet."
(aus Schultz 2000, S. 320/321)
Es handelt
sich um fossile Böden (sogen. Paläosole), deren Entstehung
bis ins Tertiär mit warmem Sommerklima (vergleichbar mit dem
heutigen Savannenklima) zurückreicht. Es handelt sich um
reliktische Bodenbildungen.
Die Rubifizierung
(Rotfärbung) beider Bodentypen beruht auf der Bildung von
fein verteiltem Hämatit, welche unter den aktuellen,
d.h. mediterranen Klimabedingungen nicht erfolgen soll. Die Böden
sind in der Regel (oft als Folge von Erosion) sehr flachgründig
und erosionsgefährdet.
Abb. C5-07:
Verti-Chromic
Luvisol (SO-Türkei, mittelmontan), Forschungsprojekt
LöKAT
- Details
zu den Böden des Mediterranen Raumes
- Erläuterungen
und
viele Details zu Terra rossa und Terra fusca
der Abteilung für Geographie - Homepage
of Soils and Biogeography - der Uni Zürich (leider
nicht mehr online).
[URL:
http://www.geo.unizh.ch/phys/Home_Soil_Bio/staff/index.html;
date of access: 21.10.04]
- Verschiedene
mediterrane Bodenprofile in dem Forschungsprojekt LöKAT
(SO-Türkei)
- Hier
finden Sie umfangreiche
Infos zur Bodengeografie und Bodenkunde sowie Systematik der Böden
Neuerdings
mehren sich Hinweise darauf, dass die im Mittelmeergebiet nachgewiesenen
Bodenverlagerungen bereits in der subborealen bis frühatlantischen
Zeit stattgefunden haben (cf. Hempel
1983), was bedeuten würde, dass dem Menschen
eine weit weniger bedeutende Rolle bei den nachgewiesenen Bodenerosionen
zukommt.
Lichte Hartlaubwälder,
welche die Abtragung begünstigen, entstanden danach als Folge
eines Klimawechsels in Richtung auf eine Aridisierung ab etwa 5.500
B.P., die für diese Zeit auch für N-Afrika und den Vorderen
Orient nachgewiesen werden konnte.
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Erhaltung
(und Unterschutzstellung) charakteristischer
medit. Landschaften |
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Die
Erhaltung (und Unterschutzstellung) charakteristischer mediterraner
Landschaften mit ihrer Kleinräumigkeit setzt selbstredend
Bewirtschaftungsbedingungen voraus, welche erst zu ihnen geführt
haben. Totale Unterschutzstellungen von Landschaftsteilen, die fälschlicherweise
als "naturnah" bezeichnet werden, letztlich aber nur Produkte
bestimmter Bewirtschaftungsformen sind, entwickeln sich (in der Regel)
sukzessive zu artenarmen Waldgesellschaften. Entsprechende Erfahrungen
wurden besonders in Israel gemacht, wo kleinräumige und unter
Beweidung stehende Phrygana-Macchie-Komplexe nach völliger Unterschutzstellung
ihren typischen Charakter verloren. Mit anderen Worten: Die Erhaltung
bestimmter - als attraktiv gesehener - Landschaftsteile setzt auch
eine traditionelle Bewirtschaftung voraus! |
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  Hier
finden Sie einige grundsätzliche Bemerkungen zu "Konventionellem
Naturverständnis und pragmatischem Umweltschutz ....."
(Vortrag
von Dr. H. Kehl an der Evang. Akademie Iserlohn am 29. Febr. 2000)
Publikation
hier
nachlesen
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Tourismus |
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Der
zunehmende Tourismus vor allem in den mediterranen Küstenregionen
führt häufig zu einer Verknappung der Ressourcen Wasser
und Energie. Häufig geht dies zu Lasten der einheimischen
Bevölkerung. Daher sind in Bezug auf den Gebrauch des Wassers
- neben der Sparsamkeit - Techniken aus wasserreichen Regionen zu
modifizieren. Wasserrecycling und die Anlage von Zisternen (wie im
Altertum üblich) können zu einer Milderung dieser Probleme
führen, aber auch eine Beschränkung der Anlage von neuen
- ausschliesslich dem Tourismus dienenden - Siedlungen. Für die
Gewinnung von elektrischer, aber auch von Wärmeenergie, sind
die Installation von Solar- und Fotovoltaikanlagen sicher bessere
Lösungen als die Heranführung von elektrischer Energie über
grosse Entfernungen. |
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Immerfeuchte
Subtropen (kurzer
Hinweis) |
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Die I
m m e r f e u c h t e n Subtropen konzentrieren
sich i.d.R. auf den Ostseiten der Kontinente. Mit 4,1 % der
Gesamtfläche der Erde sind sie etwa doppelt so gross wie der
Anteil der Winterfeuchten Subtropen. Sie liegen dort etwas äquatornäher
etwa zwischen 25. und 35. Breitengrad. Äquatorwärts grenzen
die Immerfeuchten Subtropen oft an die Immerfeuchten oder Sommerfeuchten
Tropen, polwärts an die Feuchten Mittelbreiten.
Als Schwellenwert
gegenüber den Immerfeuchten und den Sommerfeuchten Tropen gilt
die absolute Frostgrenze oder die 18 Grad - Isotherme des kältesten
Monats, jeweils im Tiefland. Die Grenze zu den Feuchten Mittelbreiten
verläuft etwa dort, wo die sommerliche Erwärmung in nunmehr
4 (seltener 5) Monaten Mitteltemperaturen von wenigstens + 18 Grad
C erreicht und die Mitteltemperatur des kältesten Monats +
5 Grad C in einigen (kontinentalen) Gebieten + 2 Grad C unterschreitet.
"Im Gegensatz
zu den Immerfeuchten Tropen besitzen die Immerfeuchten
Subtropen eine thermisch bedingte Periodizität des Pflanzenwachstums,
jedoch ist diese schwächer ausgeprägt als in den meisten
Gebieten der feuchten Mittelbreiten." (aus
Schultz 2000, S.349).
Verschiedentlich
wird - fälschlicherweise
- auch von den S o m m e r
f e u c h t e n Subtropen gesprochen. Diese
gibt es nicht. Ursache für die falsche Zuordnung könnte
sein, dass - wie bereits erwähnt - es sich immer um breite
Übergangszonen zwischen den Ökozonen bzw. ZonoBiomen handelt
und auf Kartenwerken aus Gründen der Vereinfachung (z.B. WCMC)
die Immerfeuchten Subtropen und Tropen vereint werden, obwohl dies
nicht korrekt ist.
Wenn als Beispiel
der Gran Chaco in S-Amerika genannt wird, dann handelt es sich dort
unzweifelhaft um einen typischen Sommerfeuchten Savannen-Trockenwald
mit hohen Anteilen der tropischen Dornstrauchsavanne im Übergang
zu den tropisch/subtropischen Trockengebieten. Wie aus den
obigen Ausführungen zur Definition der Öko- bzw. Vegetationszonen
leicht hervorgeht, handelt es sich dabei bereits um die Sommerfeuchten
Tropen (sogenannte Feucht- bis Trockensavannen).
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Tab. C5-02: |
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Hygrothermische
Wachstumsbedingungen der Immerfeuchten Subtropen: |
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Veget.-Periode
(Monate mit
p[mm]>2tmon[°C]
und tmon≥5°C)a |
Monate
a mit |
tmon≥10°C |
tmon≥18°C |
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Jahres-
niederschlag
in mm |
Bemerkungen |
12 |
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1000
- 1500 |
In
einigen Teilräumen liegen die niedrigsten Temperaturmittel
für 1-2 Monate
bei nur etwa 4 °C.
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tmon
= Monatsmitteltemperatur, p = mittlerer Monatsniederschlag, Zahlenwerte
in Klammern stehen für regionale Sonderfälle, die sich zumeist
aus kontinentalen oder maritimen oder maritimen Einflüssen oder
unterschiedlichen Breitenlagen (Nord-Süd-Differenzierungen) herleiten.
(Tabelle
und Text aus
Schultz 2000, S. 45, Tab. 2.3) |
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