Sonnenseite Ergänzungen zur Vorlesung TWK an der TU-Berlin
Inst. f. Ökologie
(1998-2016)

Vegetationsökologie Tropischer & Subtropischer Klimate
von PD Dr. habil. H. Kehl  
ZM50
   
back Die Debatte um den Klimawandel:
sEp Teil 1 - VI: Stand der Dinge - nur wenige Aspekte S. A2-20
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Teil 1: I Bemerkungen zur Klimadebatte und neuen globalen "Verantwortung"
    II Das Niveau der Klimadebatte VI Stand der Dinge - nur wenige Aspekte
    III Eine Welt voller Widersprüche VII Katastrophen haben immer Konjunktur
    IV Temperaturzunahme seit der "Kleinen Eiszeit" VIII Unterschätzte Risiken - das eigentliche Problem?
    V Diskussion um u. Anspruch auf den Konsens   Mehr Links zum Thema "Global Warming"
Teil 2: Erkenntnisse zu und Interpretationen der aktuellen Klimaentwicklung
Teil 3: Bedeutung der Sonnenfleckenaktivität - gering oder hoch?
     
  Zur Einführung siehe auch den kurzen Überblick zur Klimageschichte im Rahmen der LV TWK.
   
Teil
1 - VI: Stand der Dinge - nur wenige Aspekte Hinweis bitte beachten!
   
 
  • "I Was On the Global Warming Gravy Train" - Cit.: "Correlation is not causation, but in a rough sense it looked like a fit."
    by David Evans 5/28/2007
  • "When the facts change, I change my mind. What do you do, Sir?"
    Aussage wird John Maynard Keynes zugeschrieben.
VI
 
 

Auch wenn die Diskussion um den globalen Temperaturanstieg weniger das Gesamtgleichgewicht von CO2 betrifft, sollten doch folgende Ausgangsbedingungen bedacht werden:

"Die anthropogenen Emissionen belaufen sich derzeit auf ca. 22 (oder 28) GT CO2 / Jahr. oder ca. 5,5 GT C/Jahr. Diese Menge ist im Bereich des statistischen Fehlers der Schätzungen des Gesamtgleichgewichts von 550 GT CO2 / Jahr bzw. 210 GT C / Jahr [ohne geologische CO2 - Ausgasungen, die bisher nur zu 5 % bekannt sind]. Eine solch kleine Menge kann das Gesamtgleichgewicht nicht stören, da die Gleichgewichte ohne Umschlagspunkte verschoben werden (Löslichkeit, Photosynthese) und die Bodenausgasungen wesentlich höher sind."
Bildungsserver Hamburg [date of access: 26.01.06]

"Im Vergleich mit dem Gesamt-Treibhauseffekt unserer Erde machen die anthropogenen Anteile beim Kohlendioxid 1,2% und bei den Nicht-Kohlendioxidgasen 0,9% aus.

Beide Werte liegen noch deutlich im Bereich der Unsicherheiten, die bei der heutigen Bestimmung des Gesamt-Treibhauseffekts zu veranschlagen sind. Im Gesamtsystem ist der Wasserdampf (...) der entscheidende Faktor für die Speicherung von Wärmeenergie, gefolgt von Kohlendioxid (...) und den weiteren Treibhausgasen." Vgl. Berner & Streif (2000: 87)

Vgl. Sie dazu:
Der Kohlenstoffkreislauf
Exploring the Dynamics of Earth Systems [last date of access: 05.11.2019]
Modeling Earth's Climate System with STELLA [last date of access: 05.11.2019]
The Global Carbon Cycle
[last date of access: 05.11.2019]

Philipona, Rolf; Dürr, Bruno; Ohmura, Atsumu; Ruckstuhl, Christian (2005) Anthropogenic greenhouse forcing and strong water vapor feedback increase temperature in Europe.- Geophys. Res. Lett., Vol. 32, No. 19 - PDF-File 4 S. [date of access: 19.06.07]

Von Wolkenschichten, Wärmespeichern und Vulkanen - einige Aspekte zur "Klimakatastrophe", von Dr. Alfons Baier, Angewandte Geologie, Uni Erlangen. [date of access: 19.06.07]

“Klimawandel und menschengemachtes CO2 - Über den Einfluss von anthropogenem CO2 auf unser Klima - Eine kritische Bestandsaufnahme" - von Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke, Physiker und profunder Kritiker (Januar 2005) -PDF-File 1,05 MB, 41 S. [date of access: 07.09.06]

Klimakritiker bzw. Klimaskeptiker, eine ausführliche Zusammenstellung in Wikipedia. [date of access: 07.09.06]

   
 
   
 

Dass CO2 klimawirksam ist, steht nach dem derzeitigen Wissensstand ausser Frage. Aber auch, dass Wasserdampf eine wesentlich höhere Wirksamkeit hat. Ebenso steht ausser Frage der - anthropogen bedingt - stark gestiegene CO2 - Gehalt durch "burning of fossil fuels, land­use change and agriculture" von ca. 250 ppm (ca. 0,028 % der Gesamtatmosphäre) auf ca. 350 ppm (ca. 0,037 % der Gesamtatmosphäre) (Angaben unterschiedlich je nach Quelle, vgl. z.B. NASA, Earth Observatory [date of access: 19.01.07]) in etwa 150 Jahren (oder 280 - 370 bzw. 380 ppm nach 250 oder auch 150 Jahren.

Fasst man alle Angaben grob zusammen, ergibt sich folgendes Bild: Vor etwa 1.000 Jahren bis ca. 1750 betrug der CO2 - Gehalt sehr gleichmässig 280 ppm und stieg dann kontinuierlich bis zum Jahr 2000 auf 368 ppm und bis zum Jahr 2005 auf 379 ppm an. Seit dieser Zeit steigt der CO2 - Gehalt in der Atmosphäre jährlich um etwa 1.8 ppm. Das scheint der Stand der Dinge zu sein. Ausserdem kann eine globale Erwärmung um ca. 0.4 - 0.8 K (bzw. 0.6 ± 0.2 K oder in Deutschland um 1 K nach Rahmstorf, 2004) seit der "Kleinen Eiszeit" konstatiert werden.

Nach neueren Untersuchungen steigt der CO2 - Gehalt wesentlich stärker an als bisher vermutet. So heisst es in einer SPIEGEL ONLINE - Meldung vom 22. Mai 2007: "In den ersten fünf Jahren des neuen Jahrtausends ist der jährliche Kohlendioxid-Ausstoß der Menschheit mehr als drei Mal so stark gestiegen wie in den neunziger Jahren. Waren es zwischen 1990 und 1999 noch durchschnittlich 1,1 Prozent Zuwachs pro Jahr, nahmen die CO2-Emissionen in den Jahren 2000 bis 2004 um jährlich mehr als 3 Prozent zu. Diese beängstigende Zahl veröffentlicht ein internationales Forscherteam in der Wissenschaftszeitschrift "Proceedings of the National Academies of Sciences" (PNAS)."

Vgl. Sie dazu IPCC Second Assessment (AR2) Climate Change 1995 - Synthesis of Scientific-Technical Information relevant to interpreting Article 2 of the UN Framework Convention on Climate Change
Vgl. Sie dazu den IPCC - Synthesis Report Climate Change 2001 (AR3) Table SPM-1: 20th century changes in the Earth's atmosphere, climate, and biophysical system, und darunter die Anmerkungen zu den Wahrscheinlichkeiten.
Vgl. Sie dazu IPCC Fourth Assessment Report (AR4) Climate Change 2007, Zusammenfassung in Wikipedia Hinweis

   
 
   
  Es besteht kein Zweifel daran, dass menschliche Tätigkeit einen negativen Einfluss auf die Atmosphäre haben kann und eine nachhaltige Umweltpolitik national und international höchste Priorität haben sollte. Vor allem aber, dass die fossilen Energieträger endlich und nicht erst seit gestern hart umkämpft sind (auch mit militärischen Mitteln) und dringend nach Alternativen gesucht werden muss. Alles das ist absolut richtig!
   
 

Fraglich ist aber nach wie vor, wieweit massgeblich ein erhöhter CO2 - Gehalt für die gegenwärtige Zunahme globaler Temperaturen verantwortlich ist.

   
 
   
  Dass Menschen weitgehend für die globale Erwärmung der letzten 15 - 20 Jahre die Verantwortung tragen (und damit "schuldig" sind !?), ist unter vielen Klimaforschern und neuerdings auch in weiten Teilen der westlichen, vor allem europäischen Bevölkerung Konsens. Besonders wird diese Meinung von Mitgliedern des IPCC (Intergovernmental Panel of Climatic Change) der UNO mit Vehemenz vertreten. Wird jedoch nach direkten Nachweisen gefragt, stösst man auf zweifelhafte Modellvorstellungen und nicht befriedigend verifizierbare Grundannahmen.
   
  Häufig hört man widersprüchliche Bemerkungen wie diese: 'Dass dies [die unterdurchschnittlich geringen Niederschläge im Amazonasbecken] etwas mit dem Klimawandel zu tun hat, sei plausibel, [sagt der Potsdamer Klimatologe Prof. Friedrich-Wilhelm Gerstengarbe vom PIK], "aber das jetzige Klimaereignis können wir dem Klimawandel nicht eindeutig zuordnen. Solche extremen Dürren sind zu selten, als das eine statistisch sichere Aussage möglich wäre."' (Interview in der Bln. Zeitung, 09.09.05) Hier drängt sich der Verdacht auf, eigentlich wolle man gerne den Klimawandel - der tatsächlich stattfindet - der menschlichen Tätigkeit anlasten, leider sei es aber nicht so einfach.
   
 

Dazu Roy Spencer in TSC-DAILY vom 22 Sep 2006: "To confound scientists even further, a new study published in Geophysical Research Letters reveals that in only two years (2003-2005), over 20% of the globally averaged upper ocean warming that had occurred over the previous 48 years has now been cancelled out by a strong cooling trend. The reasons for this unexpected cooling are unknown. Computer models of the coupled ocean and atmosphere system do not produce such behavior. Are we to believe that warming is only caused by mankind, but that cooling is only caused by nature?"

Dr. Roy Spencer is a principal research scientist for the University of Alabama in Huntsville and the U.S. Science Team Leader for the Advanced Microwave Scanning Radiometer (AMSR-E) on NASA's Aqua satellite.
[date of access: 07.11.06]

Vgl. Sie dazu:
ITC über S- und Mittelamerika in Geschichte und Gegenwart
!

   

   
  Ist die bisher angenommene Ausgangsgrösse von 280 ppm CO2 wirklich gesichert?
 
 

Auch wenn es sich um einzelne Stimmen (?) handeln sollte (vgl. z.B. Publikation Prof. em. Dr. Zbigniew Jaworowski und andere, siehe unten! und Wikipedia Hinweis), muss erwähnt werden, dass die Ausgangsgrösse von etwa 280 ppm CO2 infrage gestellt wird, ein Mittelwert von etwa 355 ppm CO2 (Hinweis) für realistischer gehalten und generell eine hohe natürliche Variabilität des CO2 - Gehaltes angenommen wird. Vgl. Sie z.B.

 
   
  Teil 1, Seite    I | II | III | IV | V | VI | VII | VIII
 
Weiterführende Links zum Thema "Global Warming" etc. innerhalb dieser Website ( nur kurze Hinweise!):
   
  Das zyklische Auftreten von Kalt- und Warmzeiten im Laufe der Erdgeschichte.
Das zyklische Auftreten Warm- und Kaltzeiten (150 Mio. Zykluszeit / Eis-Zeitalter)
Das zyklische Auftreten Warm- und Kaltzeiten (125.000. Zykluszeit / Eiszeit-Zyklus)
Klimaschwankungen im Jungpleistozän und Holozän und Vegetationsgeschichte
Kurzer Überblick zur Klimageschichte
Literaturangaben zur Klimageschichte, kleine Auswahl
Globalklimatische Grundlagen und Entstehung von Vegetationszonen
Die glaziale und postglaziale Vegetationsgeschichte Afrikas
Postglaziale aride und humide Phasen in der Sahara Afrikas
Meeresspiegel während des LGM (120m unter NN) u. Simulation um +5m ü.NN
Glaziale bis postglaziale Nordseegeschichte
Entwicklung der Insel Sylt
Holozäne Optima und Pessima
2000 Jahre Temperaturentwicklung der nördlichen Hemisphäre, Bemerkungen zum "Hockeystick"
Sargasso Sea Surface Temperature (3000 BP - Present)
Der sogenannte Treibhauseffekt
Hurrikane haben nicht immer Saison
Elektromagnetisches Spektrum, Strahlungsenergie und Absorption
Die Bedeutung von Kohlendioxid
Der Kohlenstoffkreislauf - Ein kleiner Einblick
Das zyklische Auftreten von Sonnenzyklen
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