Die
einen - vor allem (europäische und besonders deutsche
sowie englische) Vertreter des IPCC - sind sich sicher,
die gegenwärtige Temperaturzunahme sei zu ca. 66 -
90 % (vgl. IPCC 2001, Vol. 1, S. 61: In the light
of new evidence and taking into account the remaining uncertainties,
most of the observed warming over the last 50 years is likely
(66 to 90%) to have been due to the increase in greenhouse
gas concentrations) auf den anthropogen gestiegenen
CO2
- Gehalt in der Atmosphäre zurück zu führen.
Ebenso wird das im
4th Assessment
Report "Climate Change 2007" gesehen. Die
Sonnenaktivität
sei in diesem Kontext eine vernachlässigbare Grösse,
dies vor allem in den letzten 20-30 Jahren.
Die
anderen (vgl.
Opponents,
aufgeführt in Wikipedia
Hinweis)
halten die
Sonnenaktivität
(i.d.R. indirekt) für den entscheidenden Motor auch
der gegenwärtigen Temperaturzunahme und den gestiegenen
CO2 - Gehalt für vernachlässigbar und
die bisher
postulierte
Ausgangsgrösse für falsch. (vgl.
Link
zum Video oben!) Übrigens: Die im 3rd AR 2001 noch
sehr häufig auftauchende
Hockeystick-Kurve
(als Hauptnachweis und -argument für die Einmaligkeit
der aktuellen Temperaturzunahme) fehlt im 4th AR ohne jegliche
Erklärung, was jedoch erwartet werden durfte nach ihrer
Bedeutung noch 2001.
Den
Beobachter dieser Diskussion verwundert jedoch sehr, wenn
andererseits von weiteren ehrenwerten Forschungseinrichtungen
(
siehe
Teil 3) Erkenntnisse publiziert werden, wonach besonders
in den letzten Jahren die
Sonnenaktivität
doppelt so hoch ist wie der langfristige Mittelwert und
so stark war wie seit 1.000 oder sogar 8.000 Jahren nicht
mehr.
Das
heisst also:
Einerseits ein stark gestiegener
CO2
- Gehalt in der Atmosphäre und andererseits nach
sehr vielen Autoren die höchste
Sonneneinstrahlung
seit 8.000 Jahren. Oder ist doch eher (noch) einzelnen Stimmen,
z.B. den Ergebnissen aus
Davos
vom PMDO mehr Vertrauen zu schenken? Vgl.
Fröhlich
(2006) und die dort zitierten Statements, die viel Unsicherheit
erkennen lassen. Von den CO2 - Überzeugten
wird jedenfalls Fröhlich mit Fleiss zitiert.
Dabei
ist von hoch komplexen Zusammenhängen bzw. Rückkoppelungseffekten
auszugehen, die in weiten Teilen bzgl. kosmischer Strahlung
und Entwicklung und Einfluss auf die Wolkenbildung
noch
nicht ausreichend verstanden sind. So hiess es in einer
Mitteilung
des Forschungszentrums Jülich vom 31. Mai 2001
zu Forschungsergebnissen im Rahmen einer Studie des Weltklimaforschungsprogramms
(WCRP) mit 68 renommierten Wissenschaftlern aus sieben Ländern:
"Nicht Kohlendioxid [als trockenes Treibhausgas, Anm.
Autor] ist - entgegen der weit verbreiteten Meinung - das
Treibhausgas Nummer eins in unserer Atmosphäre, sondern
Wasserdampf. Um mehr als 75 Prozent ist die Konzentration
dieser Substanz in den oberen Luftschichten [Stratosphäre]
in den letzten 45 Jahren angestiegen", was deutliche
Klimaauswirkungen hat. "Die vollständigen Gründe
für die Zunahme des stratosphärischen Wasserdampfs
im letzten halben Jahrhundert sind bisher nicht bekannt."
Dabei
muss berücksichtigt werden, dass normalerweise
ca. 65 % des
Treibhauseffektes
(Überblick in
Wikipedia
Hinweis)
durch
Wasserdampf und ca. 30 % (die Angaben sind sehr umstritten,
siehe folgend!) durch CO2 verursacht werden.
Das IPCC gibt 25 %, Schack (1972) 13 %, Marsh (2002) 10
% und Jaworowski (2003) nur 3 % an (Angaben tw. nach
Lüdecke
2005, S. 24)
1,05 MB, 41 S. [date
of access: 07.09.06]
.
R.
S. Lindzen (MIT-Professor für Meteorologie) geht
davon aus, daß dem CO2 nur etwa 5 % des
natürlichen Treibhauseffekts zuzuordnen sind (nach
Hug 1998:
Die
Klimakatastrophe - ein spektroskopisches Artefakt? Die
Differenz zu 100 % entspricht dann jeweils etwa der Bedeutung
des Wasserdampfes. Näheres zum
CO2
- Gehalt in der Atmosphäre auf einer eigenen Seite.
-
Lüdecke, Lindzen und Hug werden von CO2-Befürwortern
als nicht ernst zu nehmende Kritiker verstanden.
- Zur
Problematik,
die
Bedeutung des Wasserdampfes genau zu bestimmen,
finden Sie auf physicsweb unter dem Titel
"The
climatic effects of water vapour" eine - mehr
oder weniger - gut verständliche Zusammenfassung
mit Literaturangaben.
"Many
aspects of the seemingly simple water molecule conspire
to make it difficult to model its effect on our climate."
Wenn für IPCC-Klimatologen fest steht, dass in der
Vergangenheit, neben den
langfristig
sich verändernden kosmischen Bedingungen, auch
die relativ kurzfristig
variierenden
Sonnenaktivitäten für globale Temperaturabnahmen
und -zunahmen verantwortlich sind, was allgemein unbestritten
ist, ist bemerkenswert, dass die bisher höchste nachgewiesene
Sonnenaktivität nun eine zu vernachlässigende
Grösse darstellen soll,
ja
sogar bestritten wird.
Besonders
aufmerksam wird der Beobachter jedoch, wenn von führenden
IPCC-Klimatologen (oder sollte man eher sagen Ideologen?)
falsche
Aussagen gemacht werden, oder z.B. wesentliche - angeblich
wissenschaftlich korrekte -
Analyseergebnisse
zur Stützung der CO2 - These
sich als unhaltbar herausstellen und Kritiker der
CO2
- These als Lobbyisten der Öl- oder Kohleindustrie
diffamiert werden.
Und einer der lautesten
und rhetorisch geschicktesten Propagandisten
der CO2 - These vielleicht sogar eng mit einem
der weltweit grössten (Rück-) Versicherungsunternehmen
kooperiert (evtl. ein Versicherungsvertreter
sogar, was durchaus i.O. ist), in dessen Risikokalkulation
der prognostizierte "katastrophale" Klimawandel
mit allen Folgen sich mit hohen Prämien nun bestens
legitimieren lässt.
"Als
Faustregel unterlegen die Versicherer ihrer Kalkulation
in die Zukunft eine Vorhersage, die das Umweltprogramm der
Vereinten Nationen (UNEP) über die Folgen der Erderwärmung
getroffen hat." (SPIEGEL-ONLINE
vom
3. Febr. 2007). Siehe auch DER SPIEGEL vom 03. Sept.
2007, S.83: "Rückversicherer als Krisengewinner?"
Eine
kurze und pointierte Zusammenfassung der
"verschiedenen
Argumente und Standpunkte in der Klimadebatte"
gibt aktuell Hans Labohm (2007) im NOVO-Magazin.